Pandurina in 12 „Sätzen“ – ein Zurückhören und Hineinhören mit und ohne Wiederholungen

1. Satz

Kennen Sie diese absolute Stille vor dem ersten Ton? Das besonders leise Auswickeln eines Bonbons, welches wie das rollende Geräusch vor dem Blitz wirkt. Diesen Augenblick, bei dem man beschließt, sich nicht darüber aufzuregen, sondern auf den ersten Ton zu freuen …

Man könnte meinen, dass diese absolute Ruhe bei Pandurina nach dem letzten Konzert eines jeden Kalenderjahres eintritt.

Ja, irgendwie ist das auch so, wenn wir Mitte Dezember, im Anschluss an unser jährlich letztes Konzert im Stephanus-Seniorenzentrum am Weißen See, beim Italiener unserer Wahl zum letzten gemeinsamen Ma(h)l einkehren und uns dann in die Advents-, Weihnachts- und Jahreswechselzeit verabschieden.
 

Fotos: privat


Aber weit gefehlt, dass der Puls von Pandurina zum Stillstand kommt. Leise und beständig, kaum spürbar bleibt er im Hintergrund durch vereinzelte Kontakte per Messenger oder E-Mails sowie private Telefonate und den ein oder anderen direkten Besuch. Und wenn dann alle für sich oder zusammen, mit Freunden, Familie oder auch allein ins neue Jahr gerutscht sind, dann beginnt das Kribbeln der Vorfreude auf die erste Probe.

So ist es alle Jahre wieder, wobei sich der Januar 2023 von all den anderen Jahren unterscheiden sollte. Es begann UNSER Jahr, das Jahr der Mandoline.

Schon die erste Probe war nicht nur von dem Austausch der Geschichten der letzten privaten Erlebnisse geprägt, welches immer an das quirlige Stimmen eines Orchesters erinnert, sondern auch von dem ersten Was - Wann - Wie - Wo in unserem Jahr der Mandoline.

Und just stand gleich am ersten Wochenende 2023 in unserem Kalender ein Konzerttermin. Die erste Probe 2023 musste also – auch - zum Üben genutzt werden.

Natürlich kann man mit nur einer Probe nicht gänzlich ein neues Konzert kreieren, aber wir sind geübt. Die Weihnachtslieder wurden aus dem gut angekommenen Weihnachtskonzert des vorherigen Jahres herausgenommen und mit von uns gern gespielten und vom Publikum gern gehörten Melodien aufgefüllt.

Am 07.01.2023 erklang in fast kompletter Besetzung unser Neujahrskonzert im Domicil-Seniorenpflegeheim. Der Zuschauersaal war gut besetzt. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und uns gingen die Herzen auf, als die ein oder andere Melodie mitgeschunkelt oder mitgesungen wurde. Bei den Dankesworten der Heimleitung wurde erstmals ausgesprochen, was uns 12 Monate begleiten sollte. Und irgendwie saßen wir in diesem Moment, als das Jahr der Mandoline erwähnt wurde, alle ein wenig gerader an unseren Pulten.


Dieses erste gemeinsame Konzert des Jahres war der Start in das Neue und zeigte, dass das, was harmonisch ausgeklungen war, harmonisch wieder begann. (In 2024 hat das Konzert leider nicht stattgefunden. Wir haben bei der ersten Probe gemerkt, dass es gefehlt hat. Somit haben wir es für die Zukunft wieder fest eingeplant und hoffen, dass die Organisation funktioniert).
 

 

2. Satz

Der Februar 2023 begann mit einem Paukenschlag. Anna, Kristin und Marika als Gitarristin nahmen an der Pressekonferenz „Mandoline – Instrument des Jahres“ im Musikinstrumenten-Museum in der Ben-Gurion-Straße in 10785 Berlin teil. Die drei erzählten uns bei der am darauf folgenden Mittwoch stattfindenden Probe von dem einmaligen Moment, bei dem sie Zeuginnen von dem mutigen Versuch eines kurzen Zusammenspiels des Kultursenators Dr. Klaus Lederer mit dem Schirmherr Avi Avital an der Mandoline wurden.

 

Foto: privat

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Die Pressekonferenz war zugleich eine Vorausschau auf die auf uns zukommenden Höhepunkte.  Also wurden die Noten vom Neujahrskonzert schnell zur Seite gelegt.

Wie jedes Jahr klangen und klingen die Proben im Februar immer wie ein Radio, an dem beständig ein guter Sender gesucht wird. Aus unserem umfangreichen Archiv mit über 400 Partituren, welches mit unermüdlicher Beständigkeit von unserer Mandolinistin Henrietta gepflegt wird, kommen Stücke auf die Pulte und werden angespielt. Manchmal wissen wir schon nach einigen Takten, das es nicht passt. Umso mehr steigen die Freude und Aufregung, wenn wir ein Stück unter die Finger bekommen, welches sofort auf die Seite „auf alle Fälle“ gelegt werden kann. Natürlich erklingt bei diesem Anspielen nichts perfekt, aber wir bekommen ein Gefühl, welche Stellen intensiver geübt werden müssen. Und manchmal fügt sich alles so gut zusammen, dass wir recht schnell wissen, wo unsere Akkordeonistin Katrin und unsere Bläser Pandurina verstärken. Wenn dann sogar die ersten Ideen für das Motto der Sommerkonzerte ausgesprochen werden, müssen „nur noch“ die Proben beginnen.


Irgendwie war es dann auch im letzten Jahr so. Und doch unterschied sich das Jahr 2023 von anderen Jahren. Einige Konzerte warfen bereits so konkret ihre Schatten voraus, dass wir zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres wussten, welche Noten auf die Pulte gelegt werden.

Den ersten Stapel bekamen wir am 18.02.2023, einem Freitag im Februar. Im Bürgerzentrum Lichterfelde probten wir zusammen mit dem Saiten-Ensemble-Steglitz. Dies war die Ouvertüre zu einem gemeinsamen Konzert im September, über das später noch im Jahr der Mandoline zu lesen sein wird.

Wie heißt es in abgewandelter Form so schön? Das waren der 1. und 2. Satz (Streich). Der 3. folgt sogleich.

Wie Sie, liebe Besucher unserer Homepage bemerkt haben werden, geht ein Rückblick nicht mit 12. Sätzen, aber eben in 12. Sätzen. Besuchen Sie uns in den nächsten Monaten wieder. Ein 3. Satz mit dem Nachklang aus unserem Jahr der Mandoline und Aktuellem aus dem Hier und Jetzt wird sich dann abspielen.

KathE


 

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